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YEMA bei der „the big sick“ conference in Zermatt

Im Schweizer Skiort Zermatt ist sie wieder zusammengekommen, die Community der Notfall- und Intensivmedizin. Internationale Größen dieser Community präsentieren hier die neuesten Errungenschaften und die vielversprechendsten Studien. Es werden Workshops, Hands-On Trainings als auch Longline Training mittels Helikopter angeboten, und das alles unter der Schirmherrschaft der berühmten Air Zermatt.

Der erste Tag der Konferenz startete mit Dr. Michael Seltz Kristensen. Unter dem Motto „Waking up the patient is not an option“ wurden (seltene) Varianten des Atemwegsmanagement – z.B. die retrograde Intubation – Schritt für Schritt erklärt. Interessanterweise verwendet man dafür einen Epiduralkatheter und schiebt diesen retrograd nach oral. Weiter ging es mit Airway Management in der Intensivmedizin. Einen Plan für den „unexpected difficult airway“ zu haben und vor der Intubation kurz innezuhalten, bringt alle Teammitglieder auf die selbe Seite. Auf der ICU empfiehlt Dr. Soren Rudolph mehr Feng Shui zu erzeugen, da diese ein „terrible environment“ für die Intubation sei – Stichwort Platz schaffen.

Wenn Captain David Kelly über Helikoptereinsätze spricht, empfiehlt er, Piloten sollten eher älter, reif und runzlig sein – denn HEMS-Einsätze sind für alle Mitarbeiter stressig. Aber nicht für alle zur selben Zeit… (blau – Pilot, rot – Doctor, Paramedic)

Das Nachmittagsprogramm wurde von Prof. Tim Harris, Experte für Sonographie während des Kreislaufstillstandes, eingeläutet – er warnte vor schlechter inter-observer Reliabilität bei der Untersuchung von Asystolie. Daher soll immer der am besten trainierte Sonographer beim Kreislaufstillstand schallen. Auch laut den ERC Guidelines soll die Sonographie in der Reanimation erogen werden.

Nach einem Vortrag über prähospitale Amputation und prähospitale Anästhesie (Dose low, Paralytics high), gefolgt von einem Hühnerstall im französischen Schockraum (Team leadership!!!) und über Bell’s Helikopterflotte, war wieder Tim Harris an der Reihe. In seinem Dogma der frühen Resuscitation im traumatischen Schock plädiert er für einen kompletten Verzicht von Kristalloiden und schlägt vor, lediglich Blutprodukte zum Wohle der Blutgerinnung des Patienten zu geben. Dem gegenüber stand Dr. Benedikt Lorenz aus dem „Ruhr Pott“ (Studium an der MedUniGraz), der eine ROTEM gesteuerte, Faktoren- und Fibrinogen-basierte Therapie von Trauma-Patienten anwendet. An seiner Klinik in Essen werden zeitlich versetzt mehrere ROTEMs für einen Patienten durchgeführt – damit können Blutprodukte massiv eingespart werden. Für manche Teilnehmer aus den USA war dieses Konzept nicht sinnhaft genug – eine spannende und emotionale Diskussion wurde im Anschluss an diese Vorträge geführt, in der sich die unterschiedlichen Paradigmen noch stärker darstellten.

ECMO darf natürlich auch nicht fehlen…

So, das war die kurze Zusammenfassung vom 1. Tag der „the big sick“ conference. – 2 weitere interessante Tage werden folgen. Wir halten euch auf dem laufenden.